Katarakt (grauer Star)
Eine Eintrübung der natürlichen Augenlinse nennt man Katarakt.
Die Linse befindet sich hinter der Regenbogenhaut /Pupille. Sie bündelt das in das Auge einfallende Licht so, dass ein scharfes Bild auf der Netzhaut abgebildet wird. Eine Linsentrübung kann sich im Anfangsstadium durch vermehrte Blendungsempfindlichkeit und Sehverschlechterung in der Dämmerung bemerkbar machen. Viele Patienten haben Schwierigkeiten, bei Regen oder Dunkelheit Auto zu fahren. Im weiteren Verlauf tritt eine zunehmende Sehverschlechterung ein, die nicht durch Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden kann.
Ursache für die Katarakt ist in den meisten Fällen der normale Alterungsprozess der Linse.
Verletzungen oder Entzündungen des Auges, Medikamenteneinnahme (z.B. Kortison) oder Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes) können auch bei jüngeren Patienten eine Kataraktentwicklung verursachen.
Wie wird eine Katarakt behandelt?
Die Katarakt kann bis heute nur operativ behandelt werden. In einem mikrochirurgischen Eingriff wird die getrübte Linse zerkleinert und abgesaugt, anschliessend wird eine klare Kunstlinse (IOL=Intraokularlinse) implantiert. Die stetige Weiterentwicklung der schonenden Kleinschnittchirurgie ermöglicht es uns, den Linsenaustausch bei den meisten Patienten ambulant und in örtlicher Betäubung durchzuführen. In unserem ambulanten Augen-OP-Zentrum Bodenhof steht uns dafür moderne Medizin- und Reinraumtechnik zur Verfügung. Auf Wunsch kann die Kataraktoperation selbstverständlich auch in Vollnarkose im Ambulanten Operationszentrum des Marienhospital Aachen erfolgen. Ein stationärer Aufenthalt ist nur selten notwendig und wird häufig nicht von der Krankenkasse übernommen. Patienten mit langem Anfahrtsweg können nach der Operation gerne als Selbstzahler im Marienhospital übernachten.
Welche Operationsverfahren gibt es ?
Phakoemulsifikation (Phako):
Die Linsenkapsel wird manuell eröffnet. Die getrübte Linse wird durch Ultraschall verflüssigt und abgesaugt. Die Phako ist ein bewährtes mikrochirurgisches Operationsverfahren.
Femtosekundenlaser - assistierte Kataraktoperation (FLACS):
Die Linsenkapsel wir durch den Laser kreisrund und perfekt zentriert eröffnet. Anschließend wird die getrübte Linse mit dem Laser fragmentiert.
Durch den Einsatz dieser modernen Lasertechnik wird die Kataraktoperation noch sicherer und genauer. Die präzise Schnittführung bei der Eröffnung der Linsenkapsel ermöglicht eine langfristig perfekte und stabile Positionierung der Kunstlinse (IOL). Der Einsatz des Femtosekundenlasers eignet sich insbesondere bei der Implantation von Premiumlinsen.
Nachsorge:
Nach der Operation wird das Auge durch eine durchsichtige Klappe geschützt. Diese wird am nächsten Tag von Ihrem Augenarzt entfernt. Sie müssen dann für circa 4 Wochen Augentropfen anwenden. Für insgesamt 2 Wochen nach der Operation sollte kein Wasser oder Staub in das Auge gelangen, sie sollten auf Schwimmbad- und Saunabesuch verzichten und körperliche Anstrengung vermeiden.
Die Kataraktoperation ist heute ein schonender, komplikationsarmer Routineeingriff. Ausschlaggebend für den Operationserfolg ist - neben einem schonenden mikrochirurgischen Operationsverfahren - die sorgfältige Untersuchung und Vermessung des Auges vor der Operation sowie die Auswahl der für Sie individuell passenden Intraokularlinse.
Ein Austausch der noch klaren Augenlinse durch eine künstliche Intraokularlinse kann zur Behandlung von hohen Fehlsichtigkeiten (Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, Altersweitsichtigkeit) erfolgen. Dieser sogenannte clear lens exchange ist erst sinnvoll, wenn das Naheinstellungsvermögen (Akkomodation) bereits eingeschränkt ist und eine Lese- oder Gleitsichtbrille notwendig ist (ab einem Alter von 40-45 Jahren).
Bei jüngeren Patienten können hohe Fehlsichtigkeiten durch das Einsetzen einer zusätzlichen Linse in das Auge korrigiert werden. Weitere Informationen zum Austausch der klaren Augenlinse finden sie hier.